Es gab mal ein Lied, dass ich früher oft mit einer Freundin gehört habe. November in meinem Kopf; ich glaube so hieß es. Von einer sehr jungen Band, die wahrscheinlich gar nicht mehr existiert. Irgendwie ist mir dieser Titel aber wieder in den Sinn gekommen. Vielleicht weil es mir gut gefiel und auch um der Erinnerung willen, es zu zweit lauthals gesungen zu haben. Aber auch weil ich genau weiß, wie sich das anfühlt mit November im Kopf...
Manchmal bin ich sehr nachdenklich und fühle mich auf eine Weise melancholisch die einem beinah Angst einjagen könnte. Dabei kommt das eigentlich bloß durch Fragen, die sich jeder irgendwann stellt. Was mache ich in einem Jahr? Wo will ich hin? Wer will ich sein? Kann ich das? Wer wird dabei eine Rolle spielen?
Für mich gibt es zwei mögliche "Ausgänge" dieser grübelnden Stimmung. Entweder finde ich eine Faszination für etwas und begeistere mich für eine bestimmte Idee. Ich bin dann selbstsicher und fühle mich wohl - bin zuversichtlich. Oder aber alles scheint auf einmal viel zu viel. Alles in der Welt ist zu groß, zu mächtig und zu unbezwingbar. Es ist ein Gefühl als würde eine riesige Last auf deinen Schultern liegen aber du weißt genau, du musst irgendwann aufgeben weil du nicht gewinnen kannst.
Meistens reißt mich dann eine Freundin aus meinen Gedanken. Mit einigen wenigen kann ich mich sogar darüber austauschen...wie schön es doch ist, wenn man sich findet und traut über alles mögliche einfach zu reden. Ohne Sorge zu haben nicht verstanden zu werden oder sich voneinander zu entfernen.
Jetzt ist die Zeit in der kurz vor der Dämmerung die ganze Umgebung still zu sein scheint und ein ganz besonderes Licht erscheint. Und schwupps ist auch dieser Moment wieder vorbei - wie eine Widerspiegelung die nur für einen Augenblick währt. Ähnlich wie mein "November im Kopf" der nicht lang andauert aber einen tiefen Eindruck hinterlässt.